Wenn ich wüßte, was das richtige für mich ist. Ich meine, es gibt Dinge, die habe ich geändert, bin dadurch für manche unbequemer geworden. Aber dann gibt es Dinge, wo ich zweifel, nicht weiter weiß.

Nachdem er sich von mir getrennt hatte, wollte ich nur eins, größtmöglichen Abstand zwischen uns bringen. Daher bewarb ich mich auf eine Stelle in Hamburg. Er wohnt bei Nürnberg. Das ist schon mal eine ordentliche Distanz dazwischen.

Außerdem kam auch das hoch, was E. mal zu mir gesagt hat. Ich würde nichts wagen und wäre jemand, der reich heiraten will und sich dann nur um die Kinder kümmern wird. Das bin ich aber nicht, bzw. ich habe Angst davor, so zu sein.

Vielleicht will ich zu viel auf einmal, vielleicht habe ich einfach Angst vor dem Stillstand, nicht voran zu kommen, das meine Pläne sich nicht erfüllen, es sich nichts ändert. Ich auch noch mit 35 zu hause wohne. Das ich unfähig bin, alleine zu leben, was zu schaffen.

Warum gibt es bei mir nur schwarz und weiß? Warum keine Grautöne? Warum immer nur alles oder nichts? Warum kein vielleicht? Warum nur ein Ja oder Nein? Warum kein weiß nicht?

Eigentlich wollte ich, dass der Kontakt zwischen uns nicht wieder abreißt und wir uns streiten. Ich hatte mich so gefreut, als er sich wieder gemeldet hat, wir haben zwar nicht wirklich über unseren Streit gesprochen, doch er war immer für mich da, wenn es mir nicht gut ging.

Trotzdem habe ich immer ein wenig seine Freundin im Hinterkopf eigentlich seitdem sie einen Namen bekommen hat und nicht mehr ein anonymes Anhängsel ist. Er will ihr aber nicht sagen, das wir Emails schreiben. Ich hätte damit kein Problem. Er schon. Und deswegen habe ich den Kontakt abgebrochen, weil ich nicht will, das er sie mit mir betrügt, das er mich ihr verheimlicht...

Außerdem will ich einen Freund, den ich anrufen kann, besuchen oder der mir eine Karte aus dem Urlaub schickt.

Statt mich mit dem zu benügen, was möglich ist, möchte ich alles. Oder nichts. Genauso wie sonst auch.