Gefangen. Ich kann nur hoffen, dass mein Fuß endlich in Ordnung kommt, mir fehlt das Laufen. Ich hab mich grad gestritten, bin verletzt, so sauer, dass ich vor Wut gezittert habe. Versuch mich zu erklären, wie es mir dabei ging, wie ich mich damit fühle, kurz, genau die Dinge umzusetzen, die ich in meiner Therapie gelernt habe, aber es hilft nichts. Ich stoße auf Unverständnis, auf war doch alles nicht so gemeint und wir haben doch zusammen drüber gelacht.

Nein, genau das haben wir nicht. Ich habe nicht gelacht. Mir war es dabei ernst. Da kann ein Lachen und ein komm bitte zurück nichts gegen aussetzen. Und wie so oft in diesem Jahr wünschte ich, ich könnte meine Nikies anziehen, die Pulsuhr schnappen und einfach loslaufen, den Kopf frei kriegen, statt dessen beißen sich die Gedanken fest, kreisen um das Gesagte, ich ärger mich mehr und mehr, die Gedanken kreisen schnelller und schneller. Ich überlege, ob ich heimfahren soll, auf der einen Seite möchte ich nur hier weg. Weil bis ich anfange zu zittern, muss schon einiges passieren. Zum anderen sage ich, es ist eigentlich albern so zu reagieren und deswegen ein bisher schönes Wochenene und vielleicht eine Freundschaft aufs Spiel zu setzen.

Eigentlich können wir gut zusammen schweigen, verstehen uns gut. Necken uns, haben Spaß. Lachen zusammen, klagen uns gegenseitig unser Singleleid. Nur im Moment steht die Sache zwischen uns. Ich würde es gern klären, nur ich weiß nicht wie. Es ist wie so immer meine Schwäche, über Gefühle zu reden. Darüber, wie was angekommen ist, was mich verletzt hat. Warum ich so reagiere. Angst dafür, das der andere mich nicht versteht und als jemand abgestempelt werdel, der nicht ganz dicht ist...